In dieser Ausgabe müssen unsere Leser einmal mutig sein. Unser Gast des Monats besitzt großes Talent und Vielseitigkeit, sein künstlerisches Zuhause ist allerdings die düstere Nacht. Im Stahl und Beton der Großstadt zeigt er, das die Kunst des Weglassens auch manchmal für das Licht gilt. Wie ein Geist streift er durch die Metropolen, kreiert dabei Werke für seine zahlreichen Instagram Fans und herrscht gemeinsam mit seinem compagnon backpack über Wien bei Nacht. Die Nacht hat begonnen, bei compagnon brennt noch Licht und wir öffnen unsere Pforte für unseren
"compagnon der Inspiration" - Teil 11
Kurzportrait
MXMILIAN ist in der Instagram Community wie auch der Fotografie-Szene in Wien längst kein Unbekannter mehr, auch wenn er mittels seiner charakteristischen Maske für viele Follower und Fans eher als sein Alter Ego in Erscheinung tritt. Ursprünglich war diese Maske ein Geschenk eines kreativen Freunds, heute ist sie ein Markenzeichen für seine Kunst und die Arbeit der LowLightLeague, eine von MXMILIAN und seinem Freund @manpod gegründete Gruppe, die gemeinsam mit @mattsort in und um Wien Workshops und Photowalks organisiert.
compagnon: Grüß' dich, Mx. Schön, dich bei uns zu haben. Insbesondere wenn man deinen Instagram Feed kennt, weiß man wie aufwändig deine Fotografie und deine Werke sind. Mit welcher Ausrüstung erreichst du diesen düsteren, urbanen Look?
Mxmilian: Ich shoote rein digital. Grund dafür ist, dass der kreative Aspekt für mich auch nach der Auslösung selbst nicht wegfällt. Durch die Bearbeitung habe ich mehr Möglichkeiten und Freiheiten um den digitalen Bildern meine Handschrift zu verleihen. Allein durch meine gewerbliche Arbeit fließt viel Zeit in Post-Produktion von Videos, daher ist der Aufwand für mich gewöhnlich.
compagnon: Gut dass du deine Handschrift erwähnst. Dein Stil ist sehr eigen, sehr speziell. Er vermittelt bestimmte Emotionen und viele interpretieren dadurch unterschiedliche Dinge in dein Wesen hinein. Was sagst du dazu? Alles Quatsch?
Mxmilian: Mein Fotostil ist einfach abhängig von meiner Umgebung und der Tageszeit. Das finde ich nicht besonders ungewöhnlich. Dass ich persönlich etwas düstere und kontrastreichere Bilder am Interessantesten finde, ist eine Tatsache. Das Ideal, immer alles sehen zu können, überzeugt mich nicht.
Meine Bilder leben von Stimmung, die ich durch die Lichtsetzung und durch Schatten erzeuge. Darin liegt ihre Seele. Ob das wiedergibt, wer oder was ich bin, lasse ich mal unkommentiert. Den Explorer und Abenteurer in mir sieht man aber auf jeden Fall in meinem Fotostil.
compagnon: Du musst also nicht in eine gewisse Stimmung kommen, bevor du losziehst? Man könnte meinen, dass du für solche Fotos ein ganz bestimmtes Mindset brauchst...
Mxmilian: Ne, das gibt sich wenn ich unterwegs bin. Aber aus der Musik kann ich immer Inspiration beziehen. Wenn ich jemandem einen Künstler empfehlen sollte, der meine Fotos musikalisch einfasst, dann wären es Artists wie 'Lorn'. Zusätzlich ist die Menschenleere der Nacht für mich besonders und interessant.
compagnon: Wir probieren das auf jeden Fall mal aus. Du hast Künstler aus dem Musikbereich angeschnitten. Wie sieht es mit anderen Fotografen aus? Nimmst du diese wahr oder machst du strikt dein eigenes Ding?
Mxmilian: Auf jeden Fall. Ich finde Joey L. ist ein Ausnahmetalent und definitiv eines meiner Vorbilder. Seine unglaublich gut abgebildeten Momentaufnahmen exotischer Kulturen begeistern mich. Stadtfotografen wie Trashhand, Nextsubject und taku haben mich im Urbanstyle geprägt und tun das noch immer. Wenn es raus in die Natur geht, sind eindeutig Max Münch, Johannes H und Antony Spencer ganz vorn mit dabei.
compagnon: Diese lange Liste überrascht uns schon fast etwas. Aber was uns auch überrascht sind die Naturaufnahmen, die sich hin und wieder in deinem Feed finden. Gerade weil sie so konträr zu deinem Style erscheinen. Wenn du dir frei einen Ort für eine Fototour aussuchen könntest und eine Begleitung deiner Wahl gleich mit, wie fällt deine Wahl aus?
Mxmilian: Ah, das beschreibt quasi einen Lebenstraum von mir. Ist mein Ernst. Als Begleitung würde ich ohne zu zögern Jeden der gerade genannten Künstler mitnehmen. Was die Location angeht, muss ich nicht lange überlegen. Das machen definitiv New York, Chicago und Detroit unter sich aus.
compagnon: Wien ist deine Heimat. Viele Fotografen lieben diese Stadt. Absolut zurecht, wie wir finden. Du zeigst Wien aus einer anderen Perspektive, was sicher nicht immer einfach ist. Hattest du schonmal eine Vision von einem Bild, welche nur schwer umzusetzen war?
Mxmilian: Klar. Einige Aufnahmen waren schwierig zu realisieren. Aber am Meisten abverlangt hat mir wohl der Handstand an der Dachkante. Ich habe lange auf dieses Bild und seine Umsetzung gewartet und als es endlich dazu kam, musste ich ne Menge Feingefühl und Willenskraft aufbringen, um das wirklich durchzuziehen. Aber darum geht es schließlich.
compagnon: Wenn wir dich jetzt fragen, worauf du gerade im Bereich deiner Fotografie besonders stolz bist, zeigst du dann auf dieses Bild?
Mxmilian: Ich bin eher stolz auf die Tatsache, dass ich mich nach all diesen Jahren noch weiterentwickle. Das ist nicht selbstverständlich. Deswegen kann ich noch darauf hoffen, dass ich irgendwann einmal mein Ziel erreicht habe.
compagnon: Unser nachtblauer backpack passt wie angegossen zu dir und deiner Kunst. Worum geht es dir bei guter Ausrüstung allgemein? Worauf achtest du?
Mxmilian: Ich finde Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen schon sehr wichtig aber das allein reicht mir nicht. Das Design muss durchdacht sein und mir eine Funktionalität bieten, mit der ich lange gut zurechtkommen kann. Quasi so wie mit einem besten Freund.
compagnon: Ein besseres Schlusswort könnten wir kaum finden. Wir sind gespannt, was wir in Zukunft von dir sehen (und nicht sehen) werden und danken dir für deine Zeit.
Weiterhin viel Erfolg mit deiner Arbeit und viel Spaß da draußen mit deinem compagnon backpack.
Hinterlasse einen Kommentar
Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.