Christof Wolf ist seit einigen Jahren spezialisiert auf Reportagen, Outdoor-Themen und Storytelling. Er liebt das Gefühl von Freiheit, dass er beim Fotografieren und Reisen erlebt. In der unberührten Natur kommt er zur Ruhe und bekommt einen Blick für das Wesentliche. Diese Emotionen und Erfahrungen spiegeln sich in seinen Bildern wieder. Deswegen sind sie authentisch und aussagekräftig.
Über sein letztes Abenteuer hat Christof einen Blog geschrieben, den wir euch nicht vorenthalten wollen:
"For many people, you are the first white person, they have ever seen in her life - brother" erklärt mein Dolmetscher, als wir auf einer Ladefläche den überraschten Menschen vor ihren Lehmhütten nachsehen. Mit jedem Schlagloch nähern wir uns, bei sengender Hitze und über 90% Luftfeuchtigkeit, den Mangrovenwäldern.
Ein echtes Abenteuer - heute noch?! Echte Kultur und ehrliche Gastfreundschaft?! Ja es geht! Und es ist mir auch unglaublich wichtig, dass alles als Fotograf erleben zu können. Zwischen einem Reisenden, der als Gast aufgenommen wird und einem Touristen, ist für mich ein großer Unterschied - ich hoffe, jeder hatte mal die Möglichkeit, das erleben zu können.
Ich hatte mir ein Projekt in Bangladesch in den Kopf gesetzt. Ein Land, das in keinem Reiseführer auftaucht und eher für die Textilherstellung oder dem Menschen- und Organhandel bekannt ist. Mich interessierte aber etwas ganz anderes. Es sollte in die Mangrovenwälder gehen - in die größten unserer Erde, um es genau zu nehmen. Hier wollte ich die Menschen kennenlernen, die an solch einem außergewöhnlichen Ort leben.
In den Mangroven mischt sich das Süßwasser vom Inland mit dem Salzwasser aus dem Meer. Diese Mischung sorgt für ein besseres Fischaufkommen, das den Bewohnern hilft, genügend Nahrung zum Überleben zu finden.
Hier gibt es noch echte Kultur, denn an diesem Ort leben die Menschen unverändert, so wie vor Hunderten Jahren. Ohne Strom, Gas oder fließend Wasser - nur von dem was sie selbst jagen oder anbauen können.
Mein Augenmerk lag dabei auf den Bewohnern von „Dhangmari“- ein kleines Dorf am gleichnamigen Fluss.
Der Fluss Dhangmari ist für alle Bewohner lebensnotwendig, doch das Kontroverse ist: Er nimmt ihnen auch zunehmend den Lebensraum. Denn das sandige Erdreich, auf dem das Dorf steht, wird so stark vom Fluss ausgeschwemmt - dass dieser Ort in wenigen Jahren nicht mehr existieren wird. Viele werden zunehmend ihre Existenzen vor Ort aufgeben.
Mit meinem Projekt wollte ich den Ort und die Menschen noch einmal verewigen, bevor sie endgültig ihre Kultur zurücklassen müssen.
So startete ich meine Reportage und Portrait-Serie in den Mangroven, was für mich bedeutete: in Bambushütten leben, Akkus an Autobatterien laden, viel Staub, Dreck, Freude, Übelkeit und große Freundschaften - daraus entstand schließlich mein Projekt „Die Bewohner von Dhangmari“.
Wer mehr davon sehen möchte, kann das gerne auf meiner Webseite oder in einem der veröffentlichten Magazine nachlesen.
Zu Bangladesch als Land: fotografisch die absolute Wucht! Wenn du Indien auf der Liste hast - verschieb es. Bereise dieses Land, solange es noch so unberührt ist!
Jede Ecke hat ihren Charme und man wird von interessanten Charakteren überschüttet. Die Menschen sind offen, freundlich und bitten teilweise darum, dass du sie fotografierst. Sie erwarten dafür nichts - du bist als Fotograf einfach etwas Besonderes und als Reisender erst recht. Jedoch alleine ohne jegliche Kontakte vor Ort, einem Guide oder Dolmetscher - wird es wirklich schwer dort zu arbeiten.
Teilweise wurde ich sogar beschenkt - und das in einem der ärmsten Länder der Welt.
Für mich ein Land, dem der Tourismus völlig fremd ist - jedoch Gastfreundschaft sehr vertraut.
PS: Es steht nun eine Foto-Reise nach Bangladesch an. In Zusammenarbeit mit meinen Kontakten vor Ort, möchte ich auch anderen das ermöglichen, wonach ich selbst so lange gesucht habe. Wer also nach einem wirklichen Abenteuer sucht, kann die Chance nutzen und seine Anfrage an travel@christof-wolf.com stellen.
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